Presseartikel 2014

 

17. Dezember 2014 (werbe-post)

Feuerwehrleute geehrt

Auf der Weihnachtsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Glesch ehrten Stadtbrandmeister Ralf Conen, Ortsbürgermeister Volker Schäfer und die Mannschaft der Löschgruppe Glesch ihre Kameraden aus der Ehrenabteilung Josef Buschbell für 50 Jahre, Josef Zander für 56 Jahre und Heinrich Kaltenberg für 76 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr. Besonders die 76 Jahre Zugehörigkeit, auf die Heinrich Kaltenberg zurückblicken kann, sind rekordverdächtig. Von den aktiven Kameraden wurde Hermann-Josef Düren für 35 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Wie Stadtbrandmeister Conen in seiner Laudatio darlegte, stellten alle drei Kameraden der Ehrenabteilung ihre Talente in den Dienst der Feuerwehrgemeinschaft und sind auch heute noch oft bei ihren aktiven Kameraden der Löschgruppe Glesch zu Gast. Ortsbürgermeister Schäfer hob in seiner Ansprache das ehrenamtliche Engagement der Löschgruppe Glesch im Allgemeinen und der Kameraden Kaltenberg, Zander, Buschbell und Düren im Speziellen hervor. Löschgruppenführer Dietmar Cürsgen wies auf die Wichtigkeit der Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit durch den Lebenspartner hin und bedankte sich bei der Ehefrau Hildegard des Kameraden Buschbell mit einem Blumenstrauß.

 

13. Dezember 2014 (Kölnische Rundschau)

Hunderte von Stromausfall betroffen

Um 13.15 Uhr ist am Freitag in Bergheim und in den Stadtteilen Glesch, Zieverich und Paffendorf der Strom ausgefallen. Betroffen waren auch Internetleitungen und Handynetze. Erst um 15.30 funktionierte das Stromnetz wieder. Betroffen waren Hunderte Haushalte. Ursache waren nach Angaben der RWE-Tochter Westnetz Tiefbauarbeiten an der Ecke Füssenichstraße/Commerstraße. "Ein Bagger hat dabei ein Kabel getroffen", sagt Westnetz-Sprecherin Edith Feuerborn. "Dadurch sind zwei 20 000-Volt-Leitungen in der Umspannanlage Paffendorf ausgefallen."

Der Stromausfall war nicht flächendeckend. In der Bergheimer Fußgängerzone etwa hatten Geschäfte in Höhe der kleinen Erft noch Strom, andere Läden wiederum blieben dunkel, Kassen fielen aus, und elektrische Türen blieben offen stehen. Im Krankenhaus war der Stromausfall kaum zu spüren. "Im Operationssaal wird das nicht bemerkt, da es Pufferbatterien gibt und das Notstromaggregat sofort anspringt", so Sprecherin Ricarda Kummer. Lediglich auf den Fluren seien einige Lampen ausgefallen. In der im Krankenhaus untergebrachten Röntgenpraxis mussten Patienten mit Untersuchungsterminen vertröstet werden.

 

15. November 2014 (Kölnische Rundschau)

Drei Millionen für Rohre
RWE-Unternehmen bauen fünf Kilometer lange Trinkwasserleitung zwischen Paffendorf und Glesch

Die Wasserleitung zwischen den Pumpwerken Glesch und Paffendorf ist in die Jahre gekommen. Die fünf Kilometer lange Leitung soll in den nächsten Wochen komplett erneuert werden.

An der Baustelle herrscht noch keine Betriebsamkeit. Aber die blauen Rohre mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern markieren bereits die Strecke, auf der die Leitung verlegt werden soll. Mit den ersten Arbeiten ist jetzt begonnen worden. Die neue Leitung dient der gesamten Trinkwasserversorgung im nördlichen Rhein-Erft-Kreis. Gemeinsam investieren die RWE Power AG und die RWE Deutschland knapp drei Millionen Euro in das Projekt. Die Westnetz GmbH, die die Leitungen auch betreibt, wird die Verlegung übernehmen.

Die Arbeiten werden sich voraussichtlich über ein Jahr hinziehen. Erst im Herbst 2015 soll das erste frische Nass durch die Rohre fließen. Nach der Inbetriebnahme wird das gesamte Trinkwasser für das nördliche Kreisgebiet im Wasserwerk Paffendorf aufbereitet. Technische Neuerungen sowie Umbauten am Wasserwerk Glesch sind ebenfalls im Rahmen der Investition vorgesehen, "um eine zukunftsfähige Lösung zur Trinkwasserversorgung zu entwickeln und das leistungsstarke Wasserwerk Paffendorf zu integrieren", so RWE-Sprecher Jürgen Esser. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Trinkwasser nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetzt einen mittleren Härtegrad haben.

 

05. November 2014 (Kölnische Rundschau)

Frau an den Haaren zu Boden gerissen

Die Polizei sucht einen Mann, der am Montag in Bergheim-Glesch eine Frau angegriffen hat. Der Mann riss sie an den Haaren zu Boden und versuchte, ihr die Umhängetasche zu rauben. Der Überfall ereignete sich um 11.50 Uhr auf der Grevenbroicher Straße in Höhe der Fieselerstraße. Zeugen hörten die Hilfeschreie des Opfers und eilten zur Hilfe. Der Täter flüchtete ohne Beute in Richtung Bahnhof. Der Gesuchte ist zwischen 25 und 28 Jahre alt, etwa 1,85 Meter groß, hat einen Dreitagbart sowie dunkle Augen. Bekleidet war er mit einer dunklen Kappe, Jacke und Hose. Hinweise an die Polizei unter 02233/520.

 

21. Oktober 2014 (Kölnische Rundschau)

Perfekte Spürnasen
Schäferhunde zeigten bei der Herbstprüfung ihr Können - Das Training beginnt schon im Welpenalter

Fährtensuche, apportieren, bei Fuß laufen und viele andere Aufgaben standen für sieben Schäferhunde und zwei Hovawarts am Sonntag auf dem Programm. Zur Herbstprüfung des Vereins für Deutsche Schäferhunde hatte die Ortsgruppe Bedburg-Glesch eingeladen. "Wir sind ja kein rassistischer Verein", scherzte Übungswart Friedhelm Eßer in Anbetracht der beiden Nichtschäferhunde.

Zunächst mussten die Hunde ihre Spürnasen unter Beweis stellen, dann folgten die Gehorsamsübungen. Mit großen Augen guckte Lucky Luke vom Klüttenplatz sein Frauchen an. Ein Kommando, und schon sprang der zwei Jahre alte Schäferhund geschmeidig über eine kleine Mauer. "Wir trainieren dreimal die Woche", berichtete Halterin Jennifer Wieland aus Bedburg-Rath. Auch die Fußfolgeübung meistert das Duo mit Leichtigkeit. Eng drückte sich "Lucky" dabei an das linke Bein der Zahnarzthelferin, achtete auf die Kommandos und Bewegungen der jungen Frau. "Genau so soll es sein", schwärmte Eßer, "der Hund soll spielerisch motiviert werden und nicht mit Druck." Dass aber selbst die gehorsamsten Hunde keine Maschinen sind, stellt Lucky eindrucksvoll unter Beweis. Die bis dahin fehlerlose Gehorsamsprüfung war fast geschafft, da mochte sich der gelehrige Rüde, trotz mehrmaliger Aufforderung, partout nicht mehr hinlegen. Das blieb natürlich auch Prüfungsrichter Helmut Nießen nicht verborgen und wurde mit Punktabzug geahndet.

In der Schutzdienstprüfung galt es schließlich, einen Scheintäter zu stellen und einen Angriff auf den Hundeführer abzuwehren. "Vieles hängt auch von der Tagesform der Hunde ab", sagte der Prüfungsrichter. Das Training beginnt bereits, wenn die Hunde noch im Welpenalter sind. Und es geht weiter, bis etwa zum neunten Lebensjahr. Dann wartet der wohlverdiente Ruhestand auf die Tiere.

 

13. September 2014 (Kölnische Rundschau)

Schnelles Netz für Glesch und Paffendorf

Die Bergheimer Stadtteile Paffendorf und Glesch erhalten schnelles Internet. In Paffendorf hat der Ausbau mit Glasfaserleitungen begonnen, die Bagger sind bereits im Einsatz.

"Für das Gewerbegebiet bei Paffendorf ist die Anbindung an die Datenautobahn ein klarer Standortvorteil", teilen Netcologne und RWE in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Zur Erschließung von Paffendorf müssten acht Kilometer Glasfaserleitungen verlegt werden. Den Ausbau des Glasfasernetzes übernimmt dabei der Energieversorger NRW. Zehn Technikgehäuse würden aufgebaut und mit dem Netcologne-Netz verbunden.

Sowohl in Paffendorf als auch in Glesch soll der Ausbau bis zum Frühjahr 2015 abgeschlossen sein. Dann könnten auch erstmals Kunden auf das neue Netz wechseln. Insgesamt könnten rund 1800 Privatkunden und Gewerbetreibende profitieren.(dv)

 

06. September 2014 (Kölnische Rundschau)

Pfarrheim wird für Glescher erhalten
Trägerverein muss auf eigenen Füßen stehen - Jüngere Mitglieder gesucht

Lange hat es gedauert, fast zwei Jahre, bis das Erzbistum mit einem Vertrag die Sache unter Dach und Fach brachte. Unterm Dach des Pfarrheims gibt es jetzt einiges zu tun. Das Haus soll für häufigere Nutzung fit gemacht und technisch auf neuen Stand gebrach werden, damit der Trägerverein nach eine Übergangsphase das Haus finanziell über Wasser halten kann.

Schon 2012 hatte sich der Trägerverein gegründet. Unter Vorsitz von Ortsbürgermeister Volker Schäfer, Schützenbrudermeister Guido Ritz (Schatzmeister) und Diakon Bernhard Tatzel (Geschäftsführer) konnten einige Dinge schon umgesetzt werden. Das Dach wurde ausgebessert und mit Renovierungen begonnen, alles in Eigenleistung. "Trotz der langen Wartezeit haben uns die Mitglieder die Treue gehalten", lobt Ritz die Glescher. Schließlich ist das Pfarrheim in der Heinemannstraße in den 60er Jahren in Eigenleistung der Dorfbewohner errichtet worden. Im Rahmen vom erzbischöflichen Sparprogramm "Zukunft heute" sollte das Haus aufgegeben werden, der Abriss drohte.

Jetzt soll das Obergeschoss umgebaut werden. Die alte Wohnung, in der vor vielen Jahren ein Küster wohnte, soll für moderne und behindertengerechte Sanitäranlagen und eine Küche hergerichtet werden, damit Feiern im Saal und damit auch Einnahmen möglich werden. Auf der Wunschliste steht auch ein Treppenlift. "Der ist schon in Aussicht" sagt Tatzel. Weitere Sponsoren will der Verein bei einer Eröffnungsfeier im Winter gewinnen.

Gebäude und Grund bleiben im Besitz der Kirche, bis Ende nächsten Jahres trägt diese auch die laufenden Kosten für Strom, Wasser, Heizung und Versicherung. Die Schützen behalten ihre Kellerräume, "und auch die Bücherei bleibt erhalten", sagt Schäfer. "Das Haus soll für jedermann offen sein". Für die Zukunft und für die anstehenden Arbeiten sucht der Verein junge und mittelalte Mitstreiter. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei 30 Euro pro Jahr. Dafür gibt es bei der Miete Rabatt: Der große Saal mit Küche kostet 195 Euro, für Mitglieder lediglich 130 Euro. Daneben gibt es für kleinere Gesellschaften oder Firmenveranstaltungen preiswertere Gruppenräume. "Das Pfarrheim ist Bestandteil, wenn nicht Mittelpunkt des Dorflebens", sagt Schäfer, der unter der Nummer (0 22 72) 8 17 57 telefonisch erreichbar ist.

 

30. August 2014 (Kölnische Rundschau)

Nach langer Suche den Traumjob gefunden
An ihrem schönsten Tag bekam Kira Ossendorf am Telefon die Zusage für ihre neue Stelle

Der Wettbewerb "Mein schönster Tag" ist in der zweiten Runde. Die 20 besten Einsendungen stehen fest. Mit dieser 20. Reportage endet die Vorstellung der schönsten Geschichten. Nach der Vorstellung aller Geschichten wird eine Jury darüber entscheiden, wer auf die Siegerplätze kommt. Heute geht es um Kira Ossendorf, die sich sehr über die Zusage für ihren Traumjob im Krankenhaus gefreut hat.

Kira Ossendorfs Lächeln wirkt ansteckend. "Mir geht es auch so gut wie schon lange nicht mehr", sagt sie. Endlich habe sie den Arbeitsplatz gefunden, der sie ausfülle, mit dem sie sich identifizieren könne und der ihr jeden Tag aufs neue Freude mache. Untrennbar ist dieser so sehr herbeigesehnte Arbeitsplatz auch mit dem bisher schönsten Tag der 34-Jährigen verbunden. Jede Minute dieses Tages hat sich deswegen in ihrem Gedächtnis festgesetzt.

Ihr schönster Tag war im Oktober 2013. "Die Bewerbungen waren geschrieben, die Hausarbeit getan. Ich saß am Nachmittag auf der Couch und guckte mir eine Zoogeschichte im Fernsehen an", erinnert sie sich. Es sei zunächst ein Tag wie jeder andere in dieser Zeit gewesen. Tage und Wochen, in denen sie zwischen Hoffnung und Verzweiflung mehr oder weniger freudlos vor sich hin lebte.

Als am Nachmittag das Telefon klingelte, habe sie sich zunächst nichts Besonderes gedacht. Wie gewohnt nannte sie ihren Namen. "Im nächsten Augenblick war ich hellwach", sagt sie. Denn am anderen Ende war genau jene Person, auf deren Anruf sie fast vier Wochen lang so sehr gehofft hatte. "Es war mein künftiger Arbeitgeber, die Personalabteilung des Krankenhauses. Sie teilte mir mit, dass sie sich für mich entschieden haben", sagt Kira Ossendorf. Immer noch zittert ihre Stimme wenn sie an diesen Tag, an das alles entscheidende Telefongespräch denkt.

Denn mit dieser Arbeitsstelle im Patientenarchiv eines Krankenhauses ging für die junge Frau aus Bergheim-Glesch eine Odyssee zu Ende.

Alles begann, als sie nach ihrem Realschulabschluss mit einer Ausbildung zur Bankkauffrau ins Berufsleben startete. Schnell war ihr klar, dass dieser Arbeitsplatz für sie nicht das Richtige war. Im Einvernehmen mit ihrem Arbeitgeber verließ sie deswegen nach abgeschlossener Ausbildung die Bank.

Bei einem Versicherungsmakler, nur wenige Kilometer von zu Hause entfernt, trat sie eine neue Stelle an. Doch schnell sei ihr auch dort klar geworden, dass auch diese Arbeit nicht zu ihr passte. Aufgeben wollte sich jedoch so schnell nicht. "Da wachse ich rein - ich brauche nur ein bisschen Geduld", glaubte sie damals. 13 Jahre blieb sie schließlich bei dem Unternehmen. Als die Firma nach Köln zog, blieb sie dabei und nahm täglich die zweistündige Zug- und Busfahrt zur Arbeit auf sich.

Doch sie sei dabei immer unglücklicher geworden, blickt sie zurück. Sie habe sich aber nie etwas anmerken lassen. Und so war die Enttäuschung bei ihrem Chef und ihren Kunden groß, als sie nach 13 Jahren die Kündigung einreichte. Sie nahm eine neue Stelle in der Rezeption einer Zahnarztpraxis an und hoffte, endlich das Glück im Job zu finden, von dem sie immer geträumt hat.

Stattdessen jedoch brach für die junge Frau eine Welt zusammen, als sie noch in der Probezeit feststellte, dass sie sich auch an diesem Arbeitsplatz so ganz und gar nicht zu Hause fühlte. "Ich kündigte und war damit von jetzt auf gleich arbeitslos", sagt sie.

In ihrer Verzweiflung rief sie ihren alten Chef an, der ihr direkt einen neuen Arbeitsplatz in seinem Kölner Versicherungsbüro anbot. "Und ich kam mir wieder vor, wie im falschen Film - innerlich zerrissen", erinnert sich Kira Ossendorf. Drei Monate habe sie es ausgehalten. "Dann war ich mit meinen Kräften am Ende." Nach reiflicher Überlegung kündigte sie erneut. Wieder wagte sie einen Neuanfang, wieder bei einer Versicherung in der Nähe ihres Wohnorts. Einen Monat hielt sie dort durch, dann stand für sie endgültig fest: Nie wieder wolle sie bei einer Versicherung arbeiten. Wohl wissend, dass sie damit arbeitslos und zunächst sogar ohne Anspruch auf Bezüge sein würde.

Es war dann ihr Ehemann Daniel, der ihr von einer Stellenausschreibung für das Patientenarchiv in dem Krankenhaus, in dem er selbst arbeitet, berichtete. Das sei genau die Stelle, die zu ihr passen würde, habe er ihr prophezeit. "Daniel kennt mich manchmal besser, als ich mich selber kenne", ergänzt sie. Auf sein Drängen hin habe sie sich beworben. Und nach dem Vorstellungsgespräch wenige Wochen später habe sie nur noch einen Wunsch in sich gespürt: "Ich wollte diese Stelle unbedingt haben", so Kira Ossendorf.

Zehn Monate ist die 34-Jährige jetzt eine von zwei Mitarbeiterinnen im Patientenarchiv. Zehn Monate, von denen sie keinen Tag missen möchte. "Ich fühlte mich vom ersten Tag an richtig wohl und irgendwie angekommen", sagt sie.

 

SO GEHT ES WEITER

In denSommermonatenhat die Rundschau nach und nach Reportagen zu den 20 besten Einsendungen veröffentlicht.

Anhand der Reportagenentscheidet die Jury, welche Teilnehmer unter den 20 Besten die ersten zehn Plätze belegen und damit die Geldpreise erhalten. DieGewinnerdes Wettbewerbs werden im Rahmen einerAbschlussgalaim Herbst aufSchloss Paffendorfbekannt gegeben und prämiert.

AlsGeldpreisgibt es für die Plätze zehn bis fünf je100 Euro. Der vierte Platz erhält150 Euro, der dritte250 Euround der zweite500 Euro. DemGewinnerdes Rundschau-Sommerwettbewerbes winkt ein Preisgeld von1000 Euro.

 

25. August 2014 (Kölnische Rundschau)

Elvis hebt das Köpfchen zum Kraulen
Rosi Böhmer pflegt Meerschweinchen in Vollpension und verschönt ihnen den Lebensabend

Hungrig laufen die Meerschweinchen zusammen und recken die putzigen Köpfchen, wenn Rosi Böhmer ihnen ihre Mahlzeit serviert. Schließlich gibt es einen offenbar köstlichen Brei aus Honig, Schmelzflocken, Karotten und Babykost. Die Glescherin hat nicht nur acht eigene Meerschweinchen, sie betreut auch "Urlaubsgäste" und begleitet ältere Semester auf dem Gang zur "Regenbogenbrücke", wie sie es nennt, gibt ihnen also das Gnadenbrot.

Begonnen hat ihre Leidenschaft für die putzigen Nager vor vier Jahren. Als das Kaninchen, angeschafft für die damals noch kleine Tochter Fiona (heute 14), verstarb, informierte sich Rosemarie Böhmer im Internet, welches Tier als Nachfolger zu der Familie passen würde, und wurde bei den Meerschweinchen fündig. Molly und Lucy machten den Anfang, und damit sie nicht so einsam waren, wurde Donald, ein kastriertes Männchen, dazugenommen. Donald stammte aus einer Notabgabe, über die sie in Kontakt zu einer Meerschweinchenstation in Brauweiler kam. "Ich wollte ein gutes Werk tun", sagt sie. Inzwischen ist der Bestand auf acht eigene Tiere angewachsen.

"Molly hat zurzeit Zahnprobleme. Sie muss mit einer kleinen Spritze ins Maul gefüttert", erläutert die Tiermutter. Das erledigt oft auch Tochter Fiona. "Und die anderen tun so, als ob sie krank sind, damit sie von dem leckeren Brei etwas abbekommen", beschreibt sie die wache Intelligenz der kleinen Haustiere.

"Oft werden die Tiere zu Weihnachten verschenkt", klagt sie. So sei sie auch zu den ersten Pflegefällen gekommen. Die seien im Frühjahr im Gebüsch in einem Schuhkarton ausgesetzt worden. "Die Tiere sind kein Spielzeug", betont sie. Wer sich Meerschweinchen halte, sei bis zu zehn Jahre in der Verantwortung und dürfe auch Kosten für Tierarzt und das zeitintensive Päppeln der Schmuser nicht scheuen. Das gehe nicht ohne die Unterstützung der Eltern.

Für die Rudeltiere, die sich erst zu dritt - am besten ein kastriertes Böckchen und zwei Damen - wohlfühlen, gibt es in der geräumigen Etagen-Eigentumswohnung der Böhmers drei große selbst gebaute Ställe mit jeweils über zwei Quadratmetern auf zwei Ebenen. Ruheplätze, Kuschelecken aus Fußsäcken und viel Auslauf auf Pellets, Sägemehl und Heu. "Das ist für die Tiere wie Brot", erläutert Böhmer. Für das zweimal wöchentliche Ausmisten geht ein halber Tag ins Land. Das erledigt meist Ehemann Manfred. "Wenn nicht die ganze Familie mitmacht, geht es nicht", sagt Böhmer.

Ein Stall ist für die zurzeit vier Gnadenbrot-Tiere reserviert. Oft werde diesen nicht mehr allzu viel Lebenszeit zugetraut, "aber dann leben sie manchmal doch noch zwei Jahre", sagt Rosemarie Böhmer, die jede Eigenart ihrer Glatthaar-, Rosetten-, Teddy-, Peruaner- oder Sheltie-Meerschweinchen kennt. "Elvis hebt das Köpfchen, wenn er gekrault werden will."

Und weil das noch nicht reicht, betreut Rosemarie Böhmer auch noch Urlaubstiere, die aus der Umgebung, aber auch aus Köln und Düsseldorf nach Glesch gebracht werden. "An den paar Euro Vollpensionspreis pro Nacht kann ich nichts verdienen", gesteht sie. Aber sonst würde vielleicht das eine oder andere Tier ausgesetzt. In diesen Ferien hat sie 49 Sommergäste in Quartier. "Wir sind glücklich, wenn die Besitzer der Tiere glücklich sind, wenn sie sie wieder abholen", ist ihr Lohn.

Zum Frühstück gibt es nach einer knappen Stunde schnibbeln in der Küche "Griechischen Salat" aus Paprika, Gurken, Sellerie, Fenchel, Möhren, Haselästen und Tannen, von denen die Tiere die Nadeln als Delikatesse verspeisen.

"Wenn ich morgens die Rollläden hochziehe, piepsen die Meerschweinchen und verlangen ihr Futter. Nachts sind sie mucksmäuschenstill", erzählt Manfred Böhmer, der allerdings Wert darauf legt, dass das Privatleben der Familie nicht ganz im Zeichen der Vierbeiner steht. Nur der eigene Urlaub ist schwierig und nur kurz in der Nebensaison möglich, wenn andere Meerschweinchenpensionen aus der Umgegend die Pflegekinder übernehmen.

www.die-villa-kunterbunt.com

 

16. August 2014 (Kölnische Rundschau)

Glescher sind sauer auf Filmteam
Dreharbeiten schränken Alltag ein - Anwohner beklagen nächtliche Störungen

Morgens um 6 Uhr werde man aus dem Bett "gelärmt", bei Arbeiten an und um die Häuser werde man "aufgefordert ruhiger zu arbeiten oder Pausen einzulegen", - nicht alle Anwohner wurden vor Beginn der Dreharbeiten über die möglichen Auswirkungen informiert. Und längst nicht alle rund um die Kirche sind glücklich mit dem Treiben des Filmteams, das zu Beeinträchtigungen des Alltags führt.

Ein Anwohnerin aus der Karthäuserstraße hat bei der Stadt ihrer Verärgerung deutlich Luft gemacht und im Fall von nächtlichen Ruhestörungen nach 22 Uhr gar mit der Polizei gedroht. Zwischen einigen Anwohnern und der Aufnahmeleitung nämlich seien "die Fronten mittlerweile zu stark verhärtet".

Ungehalten sind manche Nachbarn nicht zuletzt, weil sie, wie sie sagen, keine Handzettel mit Hinweisen und Vorwarnungen erhalten hätten. Und das, obwohl sie im Bereich der Dreharbeiten wohnten. Weitere Kritik bot der Abbau eines Baugerüsts an einem Haus an der Karthäuserstraße, an dem die Fassade renoviert wurde. Davon habe sich das Filmteam gestört gefühlt. Und vorbeifahrende Fahrzeuge würden angehalten und die Fahrer gebeten zu warten, bis die Szenen abgedreht seien.

"Kommt man dieser Bitte nicht nach, wird man schief angeguckt", erregt sich die Anwohnerin. "Wer in einem Wohngebiet dreht, muss damit rechnen, dass dort Menschen leben und arbeiten", heißt es in dem Schreiben an die Stadt weiter. Auf den eigens für die Drehzeit aufgestellten Halteverbotsschildern sind die Drehzeiten teils mit Beginn um 6 Uhr und Ende um 2 Uhr nachts angekündigt.

Die Stadt hat in der Antwort auf das Protestschreiben angeregt, die Aufnahmeleiterin anzusprechen, die "ausdrücklich angeboten" habe, sich um "einvernehmliche Lösungen der Probleme" zu kümmern. Die Produktionsfirma habe, wie vereinbart, mit rund 100 Handzetteln auf die insgesamt von der Stadt genehmigten 15 Drehtage hingewiesen.

Motivaufnahmeleiterin Annemarie Klee versichert auf Nachfrage, bislang noch von keinen Beschwerden gehört zu haben. "Wenn jemand kommt, probieren wir, andere Lösungen umzusetzen", sichert sie zu.

In den Glescher Dorfstraßen wird noch bis Montag, 15. September, der Film "Der Verlorene" gedreht, der in den 50er Jahren spielt und im nächsten Jahr beim "Filmmittwoch im Ersten" ausgestrahlt werden soll.

 

12. August 2014 (Kölnische Rundschau)

Nachkriegszeit auf der Dorfstraße
Glesch ist Schauplatz des ARD-Films "Der Verlorene" mit Charly Hübner

Der 13 Jahre alte Max passt nicht so recht ins heutige Ortsbild. Die Haare exakt zur Seite gekämmt, fährt mit seinem klapprigen Fahrrad durch die Dorfstraße zur Schule. Auf dem Gepäckträger hat er einen ledernen Tornister, wie er vor 50 Jahren üblich war. Rund um die Glescher Ortsmitte wird zurzeit der historische Fernsehfilm "Der Verlorene" gedreht.

Max (Noah Kraus) steht im Mittelpunkt der Geschichte. Er erzählt, wie seine Eltern (Katharina Lorenz und Charly Hübner) bei der Flucht aus dem deutschen Osten seinen Bruder verlieren und fortan verzweifelt nach ihm suchen. Im Westen eröffnen sie in den 60er Jahren eine Lebensmittelhandlung. Max wird von den Eltern, die sich mit Schuldgefühlen plagen, kaum noch wahrgenommen, der vermisste Bruder wird zum Mittelpunkt des Familienlebens in der Provinz. Max möchte daher nicht, dass der große Bruder zurückkehrt und handelt.

Die Provinz ist der alte Dorfkern von Glesch, der Laden wurde in der Peringser Straße eingerichtet, die Regie am ehemaligen Kiosk an der Ecke zur Karthäuserstraße untergebracht. Für Künstlergarderobe, Catering, Maske und sonstige Zuarbeiten rund um das Set wurde auf dem Kirmesplatz eine Wagenburg aufgebaut. In den Straßen stehen Gerüste, Lichtreflektoren, Kameras, Lampen und Absperrgitter.

Mehrere Straßen und Parkbuchten sind tage- oder stundenweise gesperrt. Die arg lang geratenen Zusätze unter den provisorischen Halteverbotsschildern machen die richtige - oder nicht falsche - Platzierung des Autos für die Anwohner zwar schwierig, aber die sind geduldig. "Schließlich wird Glesch ein bisschen berühmt", sagt Ortsbürgermeister Volker Schäfer, der noch keine Klagen gehört hat. Im Gegenteil: "Die Glescher trinken mit dem Filmteam schon mal einen Kaffee und sind froh, bei den Dreharbeiten zuschauen zu dürfen."

Und vielleicht wird auch so mancher jugendliche Bewohner des Rhein-Erft-Kreises ein bisschen Berühmtheit erlangen, denn im Juli wurde im Kerpener Kinocenter ein Casting für zahlreiche Nebenrollen abgehalten. Schließlich soll unter anderem eine Schülerschaft auf einem Pausenhof nachgestellt werden.

Gezeigt wird der Film im nächsten Jahr im Rahmen des Filmmittwochs im Ersten, ein genauer Sendetermin steht noch nicht fest.

"Der Verlorene"ist eine Co-Produktion einer Produktionsfirma zusammen mit WDR, MDR, BR und ARD unter derRegie von Matti Geschonneknach einem Drehbuch von Ruth Thomaund basiert auf dem gleichnamigenRoman von Hans-Ulrich Treichel.

Gedreht wird der von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen geförderte Film bis Mitte September in Glesch, andere Sequenzen spielen in Elsdorf, Kerpen, Bedburg, Windeck, Wuppertal und Viersen.

 

12. August 2014 (Kölnische Rundschau)

Naziparolen am Kirchenportal
Schmierereien umgehend entfernt - Staatsschutz ermittelt

Die Pfarrkirche St. Cosmas und Damian ist in der vergangenen Woche von unbekannten Tätern mit Nazi-Symbolen beschmiert worden. Auf die kupferne Tür wurde eine "88" aufgesprüht, Symbol für den achten Buchstaben "H" im Alphabet, und auch an den Seitenwänden des Kirchenschiffs an der Straße Zum Erftufer wurden Symbole angebracht, die den Nationalsozialismus verherrlichen.

"Das muss wohl am Montag oder Dienstag passiert sein", sagt Diakon Bernhard Tatzel. Die Polizei schränkt auf Nachfrage ein, dass die Tatzeit möglicherweise am Dienstag zwischen 18 und 19.30 Uhr liegen könnte. Da hätten die Glescher zur Andacht in der Kirche gesessen. Anschließend seien die Schmierereien entdeckt worden.

Bis Freitag waren die unerwünschten Symbole wieder entfernt. Nach Aufforderung durch die Polizei hatte Tatzel in Absprache mit dem Kirchenvorstand eine Fachfirma mit der Entfernung der Schriftzüge und Symbole beauftragt. Das sei wegen des weichen Sandsteins, aus dem die Kirche erbaut ist, nicht ganz ohne verbleibende Spuren möglich gewesen, bedauert Tatzel. Für die Benennung der Täter hat der Kirchenvorstand 500 Euro Belohnung ausgelobt. "Ich spreche zurzeit mit vielen Jugendlichen im Ort", sagt der Diakon, der die Bevölkerung sensibilisieren will, damit die Tat ein Einzelfall bleibt. Auf Plakaten, die er in den Geschäften und an der Kirche aufgehängt habe, sichere die Pfarre den Tätern Vertraulichkeit zu, wenn sie sich stellten, sagt Tatzel. "Wir werden keine zivilrechtlichen Schritte einleiten. Das heißt, der Täter muss für den entstandenen Schaden nicht bezahlen." Das gelte jedoch nicht für die strafrechtliche Verfolgung, betont Tatzel.

Die Glescher seien, berichtet Tatzel, aufgebracht: "Viele kamen zur Kirche, um sich ein Bild zu machen und zeigten sich empört, zumal es so etwas im Ort bislang noch nicht gegeben hat."

Die Entfernung der Farbe hat nach Angaben der Kirche mehr als 800 Euro gekostet.

Die Kreispolizei hat die Angelegenheit der Abteilung für Staatsschutz in Köln übergeben, die für Prävention und Verfolgung politisch motivierter Kriminalität zuständig ist. Zurzeit gebe es keine konkreten Hinweise. Daher sei man auf mögliche Zeugenaussagen angewiesen.

 

24. Juli 2014 (Kölnische Rundschau)

Tanz beim Schützenfest
Renate und Peter Giefer sind heute seit 50 Jahren verheiratet - Familie, Freunde und Nachbarn zu Gast

Vor 53 Jahren wurde an Pfingsten in Bedburg ein rauschendes Schützenfest gefeiert. Im Festzelt fiel Peter Giefer (heute 72) sofort die hübsche Renate (heute 70) ins Auge. Er forderte sie zum Tanz auf. "Da habe ich noch nicht geglaubt, dass daraus etwas wird", erinnert sich Peter Giefer zurück. Doch zeigte Renate ebenfalls Interesse und verabredete sich mit dem jungen Mann für das nächste Wochenende.

1963 verlobte sich das Paar und ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken. Am 24. Juli 1964 gaben sie sich im Bedburger Standesamt das Ja-Wort und am 25. Juli 1964 in der Kirche St. Lambertus in Bedburg. "Die Hochzeit haben wir groß gefeiert", berichtet Renate Giefer. Es sei sehr heiß gewesen, weiß ihr Mann, teilweise hätten die Gäste im Keller Abkühlung gesucht.

Zunächst zogen die Frischverheirateten in ein kleines Haus in Glesch, von da aus ging es nach Kaster und 1969 bezogen sie ihr heutiges Eigenheim in Glesch. Zwei Kinder kamen zur Welt, Iris und Carsten. Das Enkelkind Christoph ist heute 23 Jahre alt.

Renate Giefer wurde in Elsdorf geboren und wuchs in Bedburg auf. Die gelernte Hauswirtschafterin arbeitete sechs Jahre lang in einer Näherei im damaligen Otzenrath. Ihr Mann kommt aus dem ehemaligen Bergheimer Ortsteil Wiedenfeld und siedelte nach Bedburg um. Er arbeitete in der Landwirtschaft, als Straßen- und Kanalbauer, als Kran- und Baggerfahrer, Elektriker und zuletzt als Fertigungskontrolleur für Rheinbraun. Gemeinsam unternahmen sie viele Reisen mit dem Wohnmobil.

Am Samstag feiert das Jubelpaar seine Goldhochzeit gemeinsam mit der ganzen Familie, Freunden und den Nachbarn.

 

28. Juni 2014 (Kölnische Rundschau)

König mit dem zehnten Schuss

Harald Spohr ist der neue Schützenkönig von Glesch und wird die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft im Jahr 2015 repräsentieren. Mittels Vogelschuss ermittelten die Schützen den neuen König, der dem Vogel mit dem zehnten Schuss den Garaus machte. Brudermeister Guido Ritz war erfreut über Spohrs Sieg: "Harald ist seit Kindesbeinen in der Bruderschaft und seit vielen Jahren als Schießmeister im Vorstand." Mit seiner Freundin Sabine Schiefer feierte Spohr die Königswürde.

 

19. Juni 2014 (Kölnische Rundschau)

Hubert Justen ist gestorben

Der Glescher CDU-Politiker Hubert Justen ist in der vergangenen Woche gestorben. Der frühere Bergheimer Ratsherr wurde 69 Jahre alt.
Justen war ab 1989 zehn Jahre lang als stellvertretender Sachkundiger Bürger in Ausschüssen nominiert. Von 1999 bis 2004 und durch ein Nachrückverfahren von 2005 bis 2009 war Justen Ratsherr in Bergheim und in mehreren Ausschüssen, darunter dem für Feuerwehr und städtische Dienste, dem Haupt- und dem Wirtschaftsförderungsausschuss tätig.
Hubert Justen wird am morgigen Freitag, 20. Juni, im Anschluss an die Begräbnismesse, die um 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian beginnt, beigesetzt.

 

14. Juni 2014 (Kölnische Rundschau)

Feuer zerstört eine Scheune in Glesch

Zum Brand in einer Scheune wurde die Feuerwehr am Donnerstagabend in die Karthäuserstraße nach Glesch gerufen. Anwohner hatten bemerkt, dass helle Flammen aus dem Gebäude schlugen, das zu einem Heizungs- und Sanitärbetrieb gehört. Mit 95 Einsatzkräften der Löschgruppen Glesch, Paffendorf und Thorr sowie der Löschzüge aus Bergheim, Quadrath-Ichendorf, Niederaußem und der Hauptwache und mit Unterstützung aus Elsdorf wurde der Brand bekämpft. Da in der in Vollbrand stehenden Scheune neben drei Pkw auch mehrere Gasflaschen gelagert waren, setzte die Feuerwehr zeitweise fünf Wasserrohre gleichzeitig ein, um die Flammen zu bekämpfen und die Gasbehälter zu kühlen. Trotzdem kam es laut Auskunft der Feuerwehr im Innern des Gebäudes zu mehreren Detonationen von Propangasflaschen. Die Einsatzkräfte konnten ein Übergreifen des Brandes auf angrenzende Wohnhäuser verhindern, die Scheune und die darin abgestellten, teilweise historischen Fahrzeuge, wurden jedoch völlig zerstört. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Zeugen, die möglicherweise Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer (0 22 33) 52-0 an das Kriminalkommissariat 11 in Hürth zu wenden.

 

31. Mai 2014 (Kölnische Rundschau)

Auf Überweg angefahren
71-jährige Glescherin wollte die Rochusstraße (Bedburg-Kaster) überqueren

Eine 71 Jahre alte Glescherin wurde beim Versuch, die Rochusstraße zu überqueren, von einem Pkw angefahren und vermutlich leicht verletzt. Die Fußgängerin wollte gegen 15 Uhr die Straße auf dem Zebrastreifen in Höhe der Kreissparkassen-Filiale überqueren. Eine 48-jährige Bedburgerin hielt nach Auskunft der Polizei mit ihrem Golf vorschriftsmäßig an, um ihr dies zu ermöglichen.

Ein nachfolgender Mercedes, gesteuert von einem 72 Jahre alten Bedburger, fuhr auf den Golf auf. Der Fahrer hatte das Bremsmanöver des Golf zu spät erkannt. Durch den Aufprall wurde der Golf auf den Zebrastreifen geschoben, wo er die Fußgängerin anfuhr. Diese musste wie die nach Polizeiangaben ebenfalls leicht verletzte Fahrerin des VW-Golf ins Krankenhaus gebracht werden. Beide seien ansprechbar gewesen. Der Mercedes wurde nach der Behandlung der Verletzten durch die Rettungskräfte und der Unfallaufnahme vom Abschleppwagen abtransportiert.

Vor drei Jahren war ein Kind auf dem benachbarten Zebrastreifen am Rewe-Markt beim Überqueren der Straße schwer verletzt mit einem Hubschrauber in die Kölner Universitätsklinik geflogen worden. Nach weiteren Unfällen waren im Herbst 2011 an den drei Überwegen auf der Rochusstraße Verkehrsinseln mit warnenden blau-weißen Pollern aufgestellt worden.

 

28. Mai 2014 (Kölnische Rundschau)

Mutter näht Kleider fürs Fest
Schützenkönigin Sigrid Flunkert zog in pinkfarbener Pracht durch Glesch - Fast alle Treffer genau in der Mitte

Ein großes Loch klafft im Königsvogel, mit dessen Hilfe im vergangenen Jahr entschieden wurde, wer am Sonntag als Schützenkönigin der Sebastianer durch Glesch ziehen durfte. 32 Schüsse hatte Sigrid Flunkert benötigt, um das Federvieh zu Fall zu bringen - ein Foto hält fest: beinahe bei jedem Schuss traf die 55-Jährige in die goldene Mitte.

Schon immer hatte Flunkert gewusst, dass sie eines Tages einmal Schützenkönigin sein wollte. Um die Tradition aufrecht zu erhalten, müsse man das schließlich einmal erlebt haben. Der Entschluss, auf den Vogel zu schießen, sei letztendlich dann doch spontaner Natur gewesen, erzählte die Hausfrau.

Im großen Festzug wurde Flunkert von ihrem Mann Ralf, ebenfalls 55, begleitet. Rund 300 Teilnehmer zählte Brudermeister Guido Ritz im großen Festzug, für den sich die Schützenkönigin schick herausgeputzt hatte. Um das richtige Kleid für den großen Tag zu finden, war sie jedoch nicht von Geschäft zu Geschäft gehastet: "Meine Mutter hat mir zwei Kleider genäht, eines in Pink, das andere in Türkis", erzählte Flunkert stolz. Denn immerhin sei es eine große Leistung, mit 83 Jahren noch Ballkleider zu nähen.

Die Schülerschützen vertrat am Sonntag Schülerprinzessin Leonie Becker. Und auch die 13-Jährige hatte sich im letzten Jahr spontan um das Amt beworben. "Ich habe mir zwei Tage vorher überlegt, auf den Vogel zu schießen", erzählte die Schülerin des Silverberg-Gymnasiums. Beim 67. Schuss hatte der Vogel verloren.

"Ein wunderschönes Fest" hatten die Majestäten der St.-Sebastianus-Bruderschaft erlebt. Nicht nur der Festzug mit rund 300 Teilnehmern sei ein Höhepunkt gewesen - auch der Bürgerball am Freitag war ein voller Erfolg. Die Schützen hatten die "Domstürmer" für einen Auftritt gewinnen können. "Es ist immer schwierig, eine so bekannte Band aufs Land zu holen", meinte Brudermeister Guido Ritz und freute sich: "Sie haben ihrem Namen alle Ehre gemacht und das Festzelt gestürmt."

 

12. April 2014 (Kölnische Rundschau)

Frau über die Leiter gerettet
Waschkeller stand in Vollbrand Wehrmann mit Schwächeanfall

Um kurz nach 11 Uhr mussten die Feuerwehren zu einem Kellerbrand in die Grevenbroicher Straße nach Glesch ausrücken, und da Menschenleben in Gefahr waren, wurde über Sirenen ein größeres Aufgebot zur Brandstelle beordert. In einem Waschkeller eines Mehrfamilienhauses war das Feuer ausgebrochen.

Als die ersten Wehren eintrafen, stand eine Bewohnerin des Dachgeschosses am Fenster. "Ihr war der Weg ins Freie durch dichten schwarzen Qualm im Treppenhaus versperrt", berichtet Wehrsprecher Peter Keuthmann. Über die Teleskopleiter konnte die Frau aus ihrer heiklen Lage befreit werden. "Die Frau stand ruhig und ohne Panik am Fenster", lobt Keuthmann.

Zwei andere Bewohner aus dem Erdgeschoss hatten sich da schon selbstständig ins Freie begeben. Alle drei wurden vom Notarzt untersucht, der jedoch keine Verletzungen oder Rauchvergiftungen feststellte.

Derweil waren die Feuerwehrleute unter Atemschutz in die Wohnung im ersten Stock vorgedrungen, um dort nach Menschen zu suchen. In dieser Wohnung habe sich jedoch niemand aufgehalten.

Gleichzeitig rückte ein weiterer Atemschutztrupp in die Kellerräume vor, wo der Brandherd vermutet wurde. "Der Waschkeller des Hauses stand im Vollbrand", sagt Keuthmann. Nach den Löscharbeiten trugen die Feuerwehrleute mehrere verkohlte Waschmaschinen und Trockner aus dem Keller vor das Haus. Danach wurde das Gebäude mit Lüftern der Feuerwehr vom Rauch befreit. Dennoch wurden den Bewohnern geraten, sie mögen bei Verwandten oder Nachbarn Unterkunft suchen, da das Treppenhaus zwar hinreichend gelüftet, aber zunächst gereinigt werden müsse. Im Einsatz waren die Freiwilligen Wehren aus Glesch, Paffendorf, Bergheim, Thorr, Niederaußem sowie Einsatzkräfte von der Hauptwache. Neben mehreren Rettungswagen, einem Notarzt war auch die Polizei vor Ort. Ein Wehrmann erlitt einen Schwächeanfall und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Über die Brandursache wurde noch nichts bekannt. Die Grevenbroicher Straße war bis 13.15 Uhr gesperrt.

 

17. März 2014 (Kölnische Rundschau)

"Der Hund muss lachen"
Spielerische Methoden verändern das Training beim Verein für Deutsche Schäferhunde

Nemo zerrt ausgelassen am Seil, das ihm Herrchen Dieter Doberstein am ausgestreckten Arm hinhält. Dann stupst er mit der Nase auch mal Jenny Klanke an, die danebensteht, oder geht gleich auf den Hinterbeinen mit der Tochter des Glescher Schäferhundzüchters Oskar Klanke auf Schmusekurs. Die Kopfhöhe ist kein Problem für den ein Jahr alten Schäferhund mit einer Schulterhöhe von 65 Zentimetern und 40 Kilogramm Gewicht. Als dann noch Bruder Nick am Tor zum Übungsplatz der Hundesportler der Ortsgruppe Bedburg-Glesch auftaucht, gerät Nemo ganz aus dem Häuschen, er kläfft und zerrt an der kurzen Leine. Das Sitz-Kommando von Herrchen Doberstein bleibt ohne Wirkung. "Das macht der sonst aber", versichert Doberstein. "Der lernt ja noch", frotzelt einer freundschaftlich aus der Gruppe hinter ihm.

Doberstein sieht sich mit seinem Hund Nemo vom Klüttenplatz als Neuling, als Einsteiger in den Hundesport. Zur Teilnahme an der Frühjahrsprüfung des Vereins für Deutsche Schäferhunde sei es für ihn und Nemo noch viel zu früh. Mit 15 Monaten erst seien Hunde zur ersten Gehorsamsprüfung zugelassen, er übe täglich mit dem Hund Teile der Prüfung wie "ruhiges Gehen", "liegen bleiben" oder das "ruhig bleiben" in Gegenwart von anderen, Hunden wie Menschen. Zusätzlich gehe er dreimal in der Woche zum Hundeübungsplatz, erläutert der Kaufmann und Hobbylandwirt.

Nemo müsse noch viel lernen, um die Prüfungen des heutigen Tages wie Gehorsam, Sucharbeit und Schutzdienst zu bestehen, sind sich Doberstein und Jenny Klanke einig.

Für die einzige Teilnehmerin in der Disziplin Fährtensuche habe es an diesem Sonntagmorgen auf dem Acker des Oberembter Landwirtes Theo Bohlen schon eine Enttäuschung gegeben, schildert Übungswart Friedhelm Eßer. Der Hund habe nun partout nicht auf das Such-Kommando des Frauchens hören wollen, er sei aus der Prüfung ausgeschieden. Ein zweites Mal ohne Wertung auf die Fährte angesetzt, habe er hervorragend die 1800 Schritt lange Fährte verfolgt und sich nicht einmal durch jeweils kreuzende ältere Fährten ablenken lassen. "Es sind Tiere und keine Maschinen, mit denen wir es zu tun haben", sagt Eßer.

Die Nervosität des Halters vor einer Prüfung oder irgendein anderer Umwelteinfluss bringe das Tier schnell auf andere Gedanken. Da hänge alles davon ab wie es der Halter schaffe das Tier zu motivieren, ihm ein Erfolgserlebnis zu verschaffen oder zur richtigen Zeit ein Leckerchen zu verfüttern. Im Training mit den Tieren erlebe er in den letzten fünf bis zehn Jahren einen veränderten Ansatz. Der autoritätsbetonte Führungsstil früherer Jahre im Hundesport werde zunehmend durch spielerische Herangehensweise abgelöst, Strafe und Drohung seien passé. Bisweilen mahnten die Leistungsrichter selbst die Beziehung zwischen Mensch und Tier an, wenn ihnen auffalle, dass der Hund keine Freude an der Ausführung der Aufgaben habe. Für Eßer, der selbst mit Vilja vom Floßerwald Erfolge auf Landesprüfungen feierte, heißt das: "Der Hund muss mich beim Sport anlachen." Und das verlange dem Halter viel Einfallsreichtum und Kreativität ab, sagt Eßer.

Es sei wie bei Schülern, die man zwingen könne, Vokabeln zu pauken, oder ihnen Spaß an der Sprache vermitteln könne.

Der Leistungsrichterin entgeht nichts

Unabhängig von methodischen Fragen im Umgang mit dem Hund, zur Prüfung muss am Sonntag natürlich möglichst alles stimmen. Dem prüfenden Blick der Leistungsrichterin Bärbel Biernath, selbst eine gefeierte Hundesportlerin bei deutschen Meisterschaften, entgehen auch nicht das leiseste Kommando oder verbotene Hilfsgesten im Umgang mit den Hunden.

Und sie findet nach absolvierter Prüfung klare Worte, wenn sie etwa Arthus von der Vollrather Höhe nach der Gehorsamsprüfung als "temperamentvollen Hund" beschreibt, "der auch mal seinen Hundeführer bedrängt". Natürlich sind ihr die Rangeleien des jungen Tieres mit seinem Herrchen Manfred Zimmermann um das Apportierholz nicht entgangen oder dessen verzögerte Reaktion, wenn es hieß "legen". Das Tier stöberte eben noch nach dem Bällchen, das sonst als Belohnung an Ort und Stelle des Hinlegens warte, weiß Übungswart Eßer die Erklärung für den Fehler.

 

07. März 2014 (Kölnische Rundschau)

Solarstrom für Viktoria-Kicker
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Sportlerheims geht in Betrieb

Strahlender Frühlingssonnenschein begleitete wie bestellt die offizielle Übergabe der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Glescher Sportlerheimes auf dem Fußballplatz, die die Stadtwerke dort errichtet haben.

Die Idee hatte Ferdi Dresen, schnell stieß er zusammen mit Vereinspatron Alfons Dux bei der Stadt auf offene Ohren. Und im Zuge des großen Solarparks in Zieverich gaben sich die Stadtwerke an die Planung der Anlage in Glesch.

"Das Dach ist in gutem Zustand, und die Ausrichtung und Neigung optimal, und der Verein hat die Anlage verdient", begründete Stadtwerkechef Volker Mießeler den Entschluss. Entstanden ist eine Anlage mit 32 Modulen auf einer Fläche von 50 Quadratmetern, die eine Spitzenleistung von acht Kilowatt Strom, entsprechend 7000 bis 8000 Kilowattstunden, produzieren soll. "Das entspricht ungefähr zwei Haushalten, die Anlage ist klein aber oho", befand Mießeler.

"Das ist ungefähr die Menge, die wir auch übers Jahr verbrauchen", rechnet Dux vor. Allein die Flutlichtanlage verbraucht nach seinen Angaben 24000 Watt Strom. Auf der Anlage trainieren rund 350 Fußballer. "Seit dem Kunstrasenplatz haben wir einen enormen Zulauf an Jugendspielern", freut sich der Vereinschef des BC Viktoria Glesch-Paffendorf. Allein dort seien aus rund 70 derzeit 160 Kicker geworden.

Und die sollen auch von der Photovoltaikanlage profitieren. Die Stadtwerke haben auf dem vereinseigenen Dach die 14000 Euro teure Anlage gebaut und erwarten bei einer Einspeisevergütung von 14 Cent rund 1000 Euro an Einnahmen. "Die werden zum Großteil über Sponsoring an den Verein gehen", sicherte Mießeler zu. "Die Anlage ist das Tüpfelchen auf dem 'i' lobte er die Sportanlage, die der Verein mit viel Eigenleistung und Spenden einschließlich Kunstrasenplatz in Glesch betreibt.

Während Dux die Anlage auch für das Image des Vereins als Gewinn sieht, glaubt Mießeler, dass Photovoltaik "nicht nur Mode, sondern heutzutage zwingend erforderlich" sei. Die Stadtwerke betreiben zurzeit neben dem Solarpark sieben Dachanlagen, davon zwei auf den Fußball-Vereinshäusern in Glesch und Bergheim.

Und weitere werden vermutlich folgen: Dux spricht von "mehreren Vereinen", die sich bereits bei ihm über die Modalitäten der Anlage erkundigt hätten.

 

01. März 2014 (Kölnische Rundschau)

Sebastianer proklamieren Königin

Mit einem Blick zurück auf das vergangene Jahr eröffnete Brudermeister Guido Ritz den Sebastianusabend und dankte dem scheidenden Königspaar Thomas und Vera Albert und der Jungschützenkönigin Jenny Waagener für das erfolgreiche Königsjahr. Als Höhepunkt des Abends wurde Sigrid Flunkert, die beim Königsschießen den Vogel von der Stange geholt hatte, als neue Königin der Bruderschaft mit Ihrem Ehemann Ralf Flunkert für 2014 proklamiert. Auch konnte Guido Ritz zahlreiche Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft ehren. So insbesondere Heinz Broich für 60 Jahre Zugehörigkeit. Ihm galt für diese Treue einen besonderen Dank. Bei der Jahreshauptversammlung konnte Brudermeister Guido Ritz auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurückblicken.

Mit dem Bericht des Vorstandes konnte mit anschließendem Ausblick auf das Schützenjahr 2014, das viele Überraschungen bereithält, die gut besuchte Versammlung zügig geschlossen werden. Sebastian Schmidt erhielt vom Ehrenbrudermeister Paul Schmalz den Prinzenorden mit dankenden Worten für sein Prinzenjahr 2013.

 

07. Januar 2014 (Kölnische Rundschau)

Vereinsheime ersetzen die Kneipe
Nach 1002 Jahren Selbstständigkeit verloren - Fränkische Straße führte zur Ansiedlung

Mit trotzigem Stolz wiesen die Fußballer im Karnevalsumzug 2012 darauf hin, dass Glesch deutlich älter ist als die Kreisstadt, die im gleichen Jahr ihr 700-jähriges Stadtsein feierte. Der Ort wurde 1975 durch die kommunale Neuordnung der Kreisstadt zugerechnet, immerhin 1002 Jahre nach der ersten Erwähnung Gleschs.

Tatsächlich sind beide Orte älter. Die Erft, die an der Grenze zwischen Jülicher Börde und Ville verläuft, sowie die guten Böden verleiteten wohl schon vorchristliche Ackerer dazu, sich hier niederzulassen.

Und bis der Tagebau 1857 das Leben gründlich umzustellen begann, war Glesch von der Landwirtschaft beherrscht. 1897 wurde der Ort mit der Bahnstrecke Bergheim-Bedburg an das Schienennetz angeschlossen. 1963 wurde die Glescher Mühle abgebrochen und die Erft in den erweiterten Mühlengraben verlegt, um dem Tagebau Platz zu machen. Sie bildet heute die Nordostgrenze des Orts, der in der Mitte von der Grevenbroicher Straße durchzogen wird.

"Seit wir die Umgehungsstraße haben, ist es ruhiger geworden", berichtet Ortsbürgermeister Volker Schäfer. Dennoch herrscht besonders am Engpass zwischen Peringser und Heinemannstraße stockender Autoverkehr. Der Stamshof blockiert dort in mittelalterlicher Trutzigkeit den schnelleren Fluss der Fahrzeuge. Das Rittergut, 1777 erneuert, dient nicht mehr der Landwirtschaft. "Es gibt heute nur noch drei Landwirte, in den 50er Jahren waren es noch drei Dutzend", erinnert sich Jakob Brandt, der 1955 nach Glesch eingeheiratet hat. Brandt hat 1973 das Ortswappen wieder publik gemacht. Im Stadtmuseum fand Tochter Cilly Unterlagen, nach denen Ehefrau Franziska eine Zeichnung anfertigte. Heute ziert das Wappen die Ortstafeln und die Jacken der Mitglieder diverser Vereine.

Der 1956 gegründete Bürgerverein richtete viele Jahre lang die laut Chronik schönste Kirmes an der Erft aus. Die größten Vereine sind heute Fußballer, Schützen und die AWO. In ihren Vereinsheimen, am in Eigenleistung errichteten Kunstrasenplatz (BC Viktoria), neben der neuen Grundschule (AWO-Stübchen) und im ehemaligen Pfarrheim (St.-Sebastianus-Bruderschaft) bieten sie Ersatz für Kneipen. Seit Jahren gibt es weder Wirtshaus noch Restaurant im Ort. Das soll sich demnächst ändern. Günter Zizkat baut ein Ausflugsrestaurant am Nordrand des Ortes unweit der Erft.

Neue Wege geht der Männergesangverein: Zur Erhaltung fusionierten die "Rheingold"-Sänger mit dem Paffendorfer "Erftklang" zum Chor "Erftgold".

Neue Wege geht oft auch die Bundesbahn. Oft biege der Zug in Grevenbroich nach Köln ab und habe zudem häufig Verspätung. "Das muss besser werden, nicht erst mit der geplanten S-Bahn", kritisiert Ortsbürgermeister Volker Schäfer.

In zwei Hofläden werden alle im Alltag erforderlichen Waren angeboten, auch das einzige Musikhaus der Stadt befindet sich im Ort.

Berühmtester Sohn Gleschs ist Gerhard Fieseler, der 1896 im Ort geboren und 1987 in Kassel gestorben ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg baute er ein Flugzeug, das neue Maßstäbe setzte. Auch Wernher von Braun soll mit Vorliebe einen "Fieseler Storch" geflogen haben.

Markant und von weitem sichtbar ist der spitze Turm von St. Cosmas und Damian. 1493 erbaut, steht er im Ortsmittelpunkt neben der alten Schule, später Kneipe mit Tanzsaal, und dem Pfarrhaus. Für das ehemalige Pfarrheim hat sich jüngst ein weiterer Verein als Trägerverein gegründet.

Ob sich Glesch weiter entwickelt und entwickeln soll, ist ungewiss. Ein Baugebiet in der Nähe des Sportplatzes wurde jedenfalls vor einigen Jahren verworfen.


DER NAME

Otto II., römisch-deutscher Kaiser, sorgte für die erste nachweisbare Erwähnung. In einer Urkunde bestätigte er dem Kölner Erzbischof Gero die Schenkung eines Wildbanns (kaiserliches Jagdrecht) mit dem Ort "Glessike" am Rande des beschriebenen Gebiets. Die Lage war dem Kaiser bedeutsam, da durch eine schmale Aue die Erft gut zu überbrücken war. Otto beschreibt in der Urkunde eine Straße von Wissersheim und Aachen über Inde und Wurm nach Köln oder Neuss, die die Erft in Glesch querte. (ftz)

DER ORT

Glesch wurde erstmals erwähnt im Jahr 973. Im vergangenen Jahrhundert gefundene Merowingergräber deuten auf eine Besiedlung schon weit über 200 Jahre früher hin. Vor 150 Jahren hielt der Abbau der Braunkohle im Tagebau Fortuna-Giersberg Einzug in das Ortsbild des bis dahin landwirtschaftlich geprägten Dorfs. Zwischen 1900 und 1970 hat sich die Einwohnerzahl fast verdoppelt und blieb seitdem nahezu konstant bei knapp 1900. Glesch umfasst eine Fläche von gut 5,6 Quadratkilometern. (ftz)


INTERVIEW

Vereine zeigen Eigeninitiative

Volker Schäfer (68) stammt aus Warburg, hat durch seine Frau seit 1974 engen Kontakt zu Glesch, wo er seit 1989 wohnt. Seit 2004 ist er Ortsbürgermeister. Mit Dietmar Fratz sprach er über die Vorzüge und Nachteile des Bergheimer Stadtteils.

Herr Schäfer, was kann Auswärtige überzeugen, ihren Wohnsitz nach Glesch zu verlegen?

Durch die Rekultivierung des Tagebaus haben wir in Glesch die Natur mit Rad- und Wanderwegen gleich vor der Tür. Und durch die Bahn besteht eine gute Anbindung an die Stadt. Zudem gibt es im Ort alle Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen.

Was können Sie sich an Verbesserungen für den Ort vorstellen?

In den Abendstunden könnte die Bahnverbindung besser sein. der P+R-Parkplatz sollte weiter ausgebaut werden, auch für die Elsdorfer. Für Jugendliche gibt es zu wenig. Für eine Skaterbahn fehlen zurzeit ein geeigneter Platz und das Geld. Die Parkwege auf dem Peter-Weitz-Platz sind im vergangenen Jahr erneuert worden. Jetzt kann im kleinerem Brunnen auch das Wasser wieder fließen. Besonders die Gerüchteküche macht das Leben im Ort manchmal ein bisschen schwierig.

Was macht das Ortsleben aus?

Die Glescher, besonders die vielen in den zahlreichen Vereinen, haben ein gutes Gespür für Eigeninitiative. Ob Baumpflanzungen, Denkmal- oder Kreisverkehrpflege, Ortsschilder oder das Rasenmähen im Stadion, wo die "Grashalme" allwöchentlich mähen: Das läuft wie von selbst, wenn das Problem erkannt ist.


WAS SCHÄTZEN SIE AN GLESCH?

Die Glescher können sich für den Alltag selbst versorgen, und für größere Einkäufe gibt es neben kurzen Wegen über die Straße die Bundesbahn. Dennoch ist der Ort beschaulich und übersichtlich geblieben und durch das rege Ortsleben mehr als eine Schlafstadt. Alte und neue Bewohner schätzen offenbar die Prägung des Dorfs.

Claudia Danckworth, in Köln aufgewachsen, hat sich vor vier Jahren in den alten Schneiderhof verliebt, den sie seitdem mit ihrem Mann liebevoll restauriert. "Die Nachbarn sind wirklich alle nett, und auch die Nähe zu Köln ist praktisch", findet sie.

"Man muss eigentlich in Glesch geboren sein, um als Glescher zu gelten", sagt Jakob Brandt (77), der es aber seit 1955 dennoch geschafft hat, im Ort anerkannt zu werden. Beigetragen hat dazu, dass er in vielen Vereinen , "außer der kfd", Mitglied ist.

Petra Daniels betreibt seit einem dreiviertel Jahr den Dorfladen. "Viele suchen neben den Einkäufen eine Gelegenheit zum Schwätzchen", stellt sie fest. Im kleinen Ort sei es mit den Kontakten eben etwas leichter, beschreibt sie das große Plus des Ortes.

Günter Zizkat (62) kam "eher per Zufall" 2004 nach Glesch. "Die Lage und die Nähe zur Erft haben mir gleich gefallen. Und im Ort ist alles da, was man braucht", sagt der Neubürger, der mit stählernen Pelikanen auf seinem Grundstück für Aufsehen sorgt.